Alles verboten? Datenschutz vs. Software Tools

von | Sep 29, 2021 | Cumila-Projekt, Medienkompetenz | 0 Kommentare

Theorie ist eines. Die Umsetzung des Gelernten in die Praxis ist aber ebenfalls ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Und wenn wir bei der Durchführung von Übungen oder Aufgaben die Teilnehmenden dazu ermutigen ihre Ergebnisse zusätzlich noch in Form einer Präsentation oder eines kleinen Faltblattes zu präsentieren, so können wir gleichzeitig noch ein wenig Präsentations- und Digital-Kompetenz vermitteln (wenn die Teilnehmenden z.B. mit bestimmten Softwarelösungen arbeiten).

Auf den ersten Blick also ein guter Ansatz.

Im Rahmen unseres Projektes CUMILA stellte sich für uns oft die Frage, inwieweit wir den Lehrenden konkrete Angaben machen wollen, ob sie bestimmte Tools in der Umsetzung der Lerneinheiten nutzen sollten.

Ein Teil des CUMILA-Projektes beschäftigt sich mit dem Thema Zusammenarbeit und Collaboration. Das bedeutet in der heutigen Zeit eben auch konkrete digitale Lösungen zu nutzen und auszuprobieren. Und davon gibt es genug. Es gibt zahlreiche Onlineservices und Softwarepakete zu fast jedem erdenklichen Zweck. Die Vorteile der modernen Vertreter dieser Lösungen sind oft eine niedrigere Einstiegshürde und eine intuitive Bedienung, so dass schnell akzeptable Ergebnisse erzielt werden können.

Soweit so gut? Nein, leider nicht.

Es ist einfach und praktisch, sich bei einen neuen Onlinedienst anzumelden. Und die meisten Lösungen stehen sogar kostenlos zur Verfügung. Allerdings sind wir in der heutigen Zeit so sehr gewohnt Dinge einfach auszuprobieren, dass wir andere Aspekte völlig außer Acht lassen.

Gerade in der heutigen Zeit von DSGVO und Schrems II ist es angebracht, sich intensiver damit auseinanderzusetzen, wessen Dienste wir da eigentlich nutzen und wohin unsere Daten fließen. Eine unreflektierte Nutzung von Onlinediensten ist gefährlich. Und vor allem: nicht rechtens. Es gibt einen Grund, weshalb Unternehmen wie Microsoft und Google in der Kritik stehen. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, dem empfehlen wir unser Modul zum Thema Sicherheit, Datenschutz und Privatsphäre.

Wir sehen Datenschutz immer als Hemmschwelle, als den Spielverderber der alles verbietet. Aber das stimmt so nicht. Der Schutz der eigenen personenbezogenen Daten ist ein Grundrecht. Und wir sollten auch ein Interesse daran haben, mitzubestimmen wer welche unserer Daten zu welchem Zwecke nutzt. Datenschutz ist hier nicht als Hindernis, sondern als Chance zur Selbstbestimmung zu begreifen.

Es gibt eine Reihe guter Tools und Softwarelösungen die dem europäischen Datenschutz entsprechen. Diese mögen nicht alle den Komfort oder die Leichtigkeit einer Lösung der großen Googles dieser Welt bieten, aber sie sind allemal einen Blick wert.

Es geht auch nicht nur um die Einhaltung des Datenschutzes, sondern auch um die Frage der Datensouveränität. Wollen wir weiter gedankenlos unsere Daten an irgendwelche Dienstleister preisgeben oder endlich auch Verantwortung übernehmen und uns mit datenschutzkonformen, europäischen Lösungen beschäftigen?

Als kleines Nebenprodukt unseres Projektes haben wir damit begonnen einzelne Tools und Alternativen aufzulisten und nach datenschutzrechltlichen Kriterien einzuordnen. Die Liste ist ohne Gewähr und sicherlich nicht komplett, aber ein Anfang.

http://wiki.cumila.eu:8080/xwiki/bin/view/List%20of%20helpful%20tools/

Eigentlich ist dieses Thema ein spannendes Projekt für sich. Diesbezüglich dürfen sie uns gerne kontaktieren. Auch wenn Sie noch weitere interessante Tools kennen, die bei uns auf die Liste sollten.

Wie gehen Sie mit diesem Thema in ihrer Organisation um? Ist das überhaupt ein Thema, dass diskutiert wird?

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